| Der Kolbenschieber ist auszubauen und folgende Maße sind aufzunehmen und in einen Behelf einzutragen (Muster-Behelf zum Vermessen der inneren Steuerung). a) | Kanalabmessungen der Schieberbuchsen | | | | Kanalbreite | | a | | Einströmkantenentfernung | | f2 | | Abstand der vorderen Ausströmkante von Dichtfläche des vorderen Schieberkastendeckels | | A | b) | Schieberabmessungen | | | | Steuerkantenentfernung des Schieberkörpers | | m | | Entfernung der Einströmkanten der Schieberkörper | | fi | | Entfernung der Ausströmkanten der Schieberkörper | | fa | | Äußere Abfasung des Schieberkörpers | | p | Aus den aufgenommenen Maßen sind die Überdeckungswerte zu errechnen wie folgt: Einströmüberdeckung | | 2e = ii - fi | Ausströmüberdeckung | | 2i = fa - (li + 2a) | Die errechneten Werte sind mit den Soll-Werten der Messliste im Betriebsbuch zu vergleichen. Stimmen die Ein- und Ausströmüberdeckungen nicht mit den Soll-Werten überein, so ist die Entfernung der beiden Schieberkörper voneinander so zu verändern, dass die Soll-Werte von "e" unbedingt, für "i" nach Möglichkeit erreicht werden. |
| a) | Regulieren bei vorhandenen Schaulöchern | | Für das Regulieren sind durch Bundschrauben oder Deckel verschlossene Schaulöcher vorgesehen. Durch diese Schaulöcher kann die Stellung des Schiebers beobachtet werden. In der jeweiligen Totpunktlage ist der Einströmkanal durch den Schieber um das Maß der Voreinströmung, das sogenannte lineare Voreilen, geöffnet. Das Maß für die Voreinströmung ist der DV 946/110 zu entnehmen. Es beträgt in der Regel V = 3 bis 5 mm. Ist das für die zu regulierende Steuerung vorgesehene Maß der Voreinströmung nicht bekannt, so ist zunächst ein Maß anzunehmen und dann so zu berichtigen, dass es für beide Totpunktlagen gleich groß wird. Bei der Heusinger-Steuerung ist das lineare Voreilen bei jedem Füllungsgrad konstant. Bewegt man also in jeder Totpunktlage die Steuerungsmutter durch alle Füllungsgrade hindurch, so darf sich der Schieber nicht bewegen. Bewegt er sich doch, dann müssen die Mittellage der Steuerung sowie die Schwingenstangenlängen und der Gegenkurbelwinkel genau überprüft werden. Bewegungen des Schiebers bis 2 mm sind zulässig. Durch die Erwärmung im Betrieb dehnt sich der Schieber mehr als das Schiebergehäuse. Es ist deshalb notwendig, mit Hilfe der Stellmuttern den Schieber um einige Zehntel Millimeter, je nach Gattung 0,1—0,5 mm nach hinten zu verschieben. Ist man z. B. von dem Maß V = 5 mm ausgegangen, so stellt man den Schieber hinten auf 5,3 mm und vorn auf 4,7 mm Voreinströmung ein. | b) | Regulieren ohne Schaulöcher | | Bei Lokomotiven ohne Schaulöcher ist eines der gebräuchlichen Messverfahren anzuwenden. Ein gebräuchliches Verfahren ist folgendes: Die Lok wird in die vordere und hintere Totpunktlage gefahren. Diese Stellungen werden auf der Kreuzkopfgleitbahn angerissen. Der Abstand dieser beiden Risse (Kolbenweg) wird halbiert und die Lok in diese Stellung gebracht, so dass bei Null-Stellung der Steuermutter der Schieber in Mittelstellung steht. Die Mittelstellung wird jetzt genau überprüft und gegebenenfalls berichtigt. Das Einstellmaß für den Schieber wird von der Dichtfläche des vorderen Schieberkastendeckels bis zum Schieberkörper nach dem Behelf zum Vermessen der inneren Steuerung ermittelt. Es ergibt sich aus dem Maß von Dichtfläche des vorderen Schieberkastendeckels bis zur Ausströmkante der Schieberbuchse (A) minus (i+p) + l mm bei kaltem Schieber. Das Maß A und p ist zu messen und das Maß i aus der DV 946/110 zu entnehmen. Der Zuschlag von l mm berücksichtigt die Wärmeausdehnung des Schiebers. In der so ermittelten Lage werden die Stellmuttern am Schieberkreuzkopf angezogen. | |