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Anhang 15
DV 947/300, § 22
A. Obergethmannlager
Die Obergethmannlager bei den Treibradsätzen der Lokomotiven erfüllen ihren Zweck im Betriebe nur dann, wenn die Achslagerschalen-Unterteile an den Achsschenkeln dauernd leicht anliegen, d. h. wenn nur das unbedingt notwendige Spiel zwischen Unterteil und Schenkel vorhanden ist. Um ein zu großes Spiel der Achsschenkel im Obergethmannlager, das durch Ausschlagen und Ablaufen der Lagerflächen entsteht, rechtzeitig zu beseitigen, sind die Achslager im Betrieb je nach Lage der Verhältnisse - Beanspruchung der Lokomotiven im Betriebe, Art des Lagermetalls usw. - zu untersuchen.
Auswechseln der Beilagen
a) | Die Achslagerunterkästen mit den Achslagerschalen-Unterteilen und den Beilagen werden abgenommen. |
b) | Die Achslagerschalen-Unterteile werden mit dem Unterkasten ohne Beilagen wieder angebaut und soweit angezogen, dass die Unterteile am Achsschenkel leicht anliegen. |
c) | Der Zwischenraum zwischen dem Achslagerkasten-Oberteil und -Unterteil wird durch Fühllehre festgestellt und danach die Stärke der erforderlichen Beilagen bemessen. Zur Vermeidung von Heißläufern ist eine um 0,5 mm stärkere Beilage einzubauen, als gemessen wurde. Ist z. B. ein Zwischenraum von 2,5 mm festgestellt, so ist eine Beilage von 3 mm zu verwenden. Die Beilagen können in Stärken von 0,5 bis 3,5 mm auf Vorrat gehalten werden. |
d) | Die Beilagen und sämtliche ausgebauten Teile werden wieder eingebaut. Dabei ist darauf zu achten, dass die Achslagerschalen-Unterteile nicht verwechselt werden. |
Auswechseln abgerissener Lagerschrauben
a) | Der Ausgleichhebel der Treibachse, an der die Lagerschrauben auszuwechseln sind, wird durch Unterlagen abgefangen. |
b) | Die Tragfeder ist abzunehmen. |
c) | Die abgerissenen Lagerschrauben werden ausgewechselt. |
d) | Die ausgebauten Teile werden in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut. |